[Rezension] Die Wanderapothekerin - Iny Lorentz

13.03.2014 21:33

Süddeutschland, 18. Jahrhundert Wanderapotheker ziehen aus Thüringen mit ihren Heilmitteln durch halb Europa. Zwei von ihnen haben vor vielen Jahren einen wertvollen Goldschatz gefunden. Während Martin seinen Anteil versteckt hat, ist seinem Bruder Alois nichts davon geblieben. Verzweifelt versucht er, Martin zur Herausgabe seines Anteils zu bewegen. Als dieser sich weigert, kommt es zu einem tödlichen Streit. Alois glaubt sich bereits am Ziel seiner Wünsche, doch er hat nicht mit dem erbitterten Widerstand seiner Nichte Klara gerechnet. Durch den Verlust des Vaters sieht Klara sich, ihre Mutter und ihre Geschwister in tiefste Armut stürzen. Um das zu verhindern, will sie nach Rudolstadt gehen, um Fürst Ludwig Friedrich um Hilfe anzuflehen. Sie muss dafür einen Weg wählen, auf dem bereits zwei junge Frauen spurlos verschwunden sind. Obwohl die Bewohner der Umgebung glauben, dass der Teufel seine Hand im Spiel hat, lässt Klara sich nicht beirren. Dies ist jedoch nur die erste von vielen Gefahren, denen sich die junge Frau stellen muss

 

 

14,99€ Ebook            

2,49€ jeweils Teil 1-6

Knaur Verlag

531 Seiten

 

Ich finde der Klappentext verrät einerseits zu viel, andererseits aber auch wieder zu wenig. Auch wenn man sowieso ziemlich früh erfährt, dass Alois Martin umbringt, hätte ich so einen Schockmoment besser gefunden. Der Rest des Klappentextes bezieht sich nur auf das erste Kapitel und das ist doch etwas wenig. Das Buch ist spannend und liest sich sehr flüssig, man kann mit dem Roman auf jeden Fall einen schönen Tag in der Sonne verbringen ohne dass man sich ständig voll konzentrieren muss, weil man irgendwelche Wörter nicht kennt. Die Figuren sprechen zwar ihrer Zeit entsprechend, aber das stört nicht. 

Die Charaktere sind etwas einseitig gehalten, finde ich. Die "guten" wie z.b. Klara und Tobias haben so gut wie keine schlechten Eigenschaften und die "bösen" wie Alois keine guten. Klara ist die kluge, fleißige Tochter, die, auch wenn sie es das erste mal macht, sofort ein Talent für das Verkaufen hat, niemals meckert und natürlich außerordentlich hübsch ist. Außerdem rettet sie nicht eine, nicht zwei sondern gleich drei Frauen an unterschiedlichen Orten vor dem Tod und das mit knapp 19/20 Jahren. Alois dagegen ist gierig, verschwenderisch, kann nicht mit Geld umgehen und man wird direkt misstrauisch ihm gegenüber. Martha hat mir da schon etwas besser gefallen, sie ist frech, hat ein großes Mundwerk, kümmert sich nicht wirklich um Regeln und ist trotzdem liebenswert. 

Der Titel ist natürlich gut, er erinnert ein bisschen an "Die Wanderhure" ebenfalls ein Buch des Autorenpaares und trifft das Thema des Buches. Das Cover finde ich auch schön, es passt ebenfalls auch wieder zu den anderen Büchern der Autoren.

Auch wenn ich die Charaktere nicht so toll finde, ist das Buch gut & es macht Spaß es zu lesen. Ich kann mich zwischen 3,5 & 4 nicht entscheiden, deshalbe bekommt es ganz kanpp 3 von 5 Bücherwelten.