[Rezension] Ender's Spiel (Ender's Game) - Orson Scott Card

13.09.2013 16:24

Nur dem äußeren Anschein nach ist Andrew Wiggin, genannt Ender, ein ganz normaler Junge. Tatsächlich hat man ihn dazu auserwählt, zu einem militärischen Genie zu werden, das die Welt braucht, um einen übermächtigen Feind zu besiegen. Aber Enders Geschichte verläuft anders, als es die Militärs geplant haben. Völlig anders…

 

 

Originaltitel: Ender’s Game

8,99€ Taschenbuch

7,99€ Ebook

Heyne Verlag

464 Seiten

 

 

 

„I have to win this now and for all time, or I’ll fight it every day and it will get worse and worse“

Seite 7

 

“He was a soldier, and if anyone had asked him what he wanted to be when he grew up, he wouldn’t have know what they meant”

Seite 226

 

“Ender’s Game” (Ich habe es auf Englisch gelesen) ist eins der besten Bücher die ich bisher gelesen habe. Auch wenn Ender erst sechs Jahre alt ist, macht er, durch seine überdurchschnittliche Intelligenz, den Eindruck, als wäre er sehr viel älter. Es war toll mitzuerleben wie Ender mit dieser großen Aufgabe umgeht und sich geniale Strategien ausdenkt. Ender wird ständig isoliert und so taucht der Leser in seine Psyche ein und wird mit seinen Gefühlen konfrontiert. Wenn er einen seiner Gefühlsausbrüche hat, möchte man ihn einfach nur trösten, weil er einem wirklich leid tut und in anderen Situationen in denen er etwas eiskalt berechnet, könnte man schon fast angst bekommen. Je älter er wird desto mehr Grenzen überschreitet er, die man eigentlich überhaupt nicht überschreiten kann, aber mit dem Alter zieht er sich auch freiwillig immer mehr zurück, weil er einsieht, dass er nie richtige Freundschaften haben wird. Was einen als Leser schon wieder traurig macht. Aber nicht nur Ender ist ein toller Charakter, auch seine älteren Geschwister Valentine und Peter sind faszinierend. Valentine ist zwei Jahre älter als Ender und hat ein sehr enges Verhältnis zu ihm, sie beschützt ihn wo sie nur kann. Auch sie ist hochintelligent, aber laut dem Militär zu sanft. Ab und zu hat sie mich aber auch ein bisschen genervt. Peter ist vier Jahre älter als Ender und genau wie seine Geschwister hochintelligent, nur dass Peter sehr grausam ist und man vor ihm wirklich angst haben muss. Peter und Val mischen sich im Laufe des Buches unter Pseudonymen in die Politik ein und Peter möchte sogar an die Spitze der Welt aufsteigen. Mazer Rackham ist auch ein wirklich cooler Charakter, seine Ansichten finde ich gut.

Jedes Kapitel beginnt damit, dass sich zwei Leute des Militärs darüber unterhalten wie sie Ender manipulieren, was Ender selbst aber nicht merkt. So weiß der Leser immer was vom Militär gewollt ist und was nicht. Der Schreibstil war gut zu lesen und man ahnt vom Schreinstil her gar nicht dass der Roman schon 1985 geschrieben wurde. Nur anhand der Länderverteilung kann man das erkennen.

Die USA und Russland befinden sich nämlich noch im Ost-West-Konflikt und haben Deutschland, Belgien und Holland eingenommen. Viele glauben, dass der ebenfalls neuveröffentlichte Roman „Ender’s Schatten“ der zweite Band ist, das stimmt aber nicht denn die „Shadow-Serie“ wird parallel zu der „Ender-Serie“ erzählt. Der zweite Band zu „Ender’s Game“ ist storymäßig eigentlich „Ender in Exil“ aber dieses Buch wurde erst 2008 geschrieben, also wenn man nach der richtigen Reihe geht, müsste das nächste Buch „Speaker for the Dead“ sein das 1986 erschien, welches ich dann auch als zweiten Band lesen werde.

Also „Ender’s Game“ ist ein richtig gutes Buch, was ich jedem Science Fiction Fan, aber auch anderen interessierten Lesern nur empfehlen kann.

5 von 5 Bücherwelten.