[Rezension] Alcatraz und die dunkle Bibliothek (Alcatraz Versus the Evil Librarians) Brandon Sanderson

23.11.2013 21:42

Schon immer zieht Alcatraz Smedry das Unglück magisch an - was er auch anfasst, es zerbricht, ob Teller, Türgriffe oder gar die Beziehung zu diversen Pflegeeltern. Als er jedoch an seinem dreizehnten Geburtstag einen Sack voll Sand erhält, nimmt sein Leben eine bizarre Wendung. Denn schneller als Alcatraz blinzeln kann, wird ihm der Sand, der natürlich kein gewöhnlicher ist, gestohlen. Dahinter steckt der Geheimbund der dunklen Bibliothekare, deren grundböses Ziel die Weltherrschaft ist. Der Sand des Jungen ist der letzte fehlende Teil. Alcatraz muss sie stoppen, indem er in die gefährliche Welt der Bücher hinabtaucht...

 

 

Originaltitel: Alcatraz Versus the Evil Librarians

12,00€ gebunden

Heyne Verlag

301 Seiten

 

 

„Alcatras“ ist mal eine ganz andere Reihe von Brandon Sanderson. Nicht nur das es Urban Fantasy ist sondern der Schreibstil ist auch völlig anders als ich es aus „Elantris“ oder „Sturmklänge“ kenne. Es wird so dargestellt, dass Alcatraz der Autor und gleichzeitig der Protagonist ist, und er beteuert dem Leser ständig, dass das, was er erzählt, wahr ist, auch wenn es völlig sinnlos ist. Er sagt auch oft, dass er nicht nett und schon gar kein Held ist und beweist dies, indem er bei jeder spannenden Stelle irgendetwas Unwichtiges zwischendurch erzählt. Das hat mich manchmal echt auf positive Weise in den Wahnsinn getrieben. Aber er erzählt auch so unglaublich lustig, dass man das ganze Buch einfach nicht richtig ernst nehmen kann.

Der junge Alcatraz ist ein sympathischer Charakter, der von dem einen auf den anderen Tag mit Sachen konfrontiert wird, die für ihn (und für uns) eigentlich vollkommen dämlich sind, geht damit aber ziemlich gelassen um, da er durch sein Talent alle möglichen Sachen kaputt zu machen schon abschottet ist. Grandpa Smedry finde ich auch sehr genial, er hat so eine lockere Art mit den Dingen um zu gehen, die echt lustig ist. Bastille, die mürrische, dreizehnjährige Kriegerin, wird oft von den beiden Smerdrys zur Weißglut getrieben, da sie sich ständig in Schwierigkeiten bringen und sie doch auf sie aufpassen soll. Sie wächst einem auch ans Herz. Von der Welt der Okulatoren erfahren wir im ersten Band zwar noch recht wenig, aber was wir erfahren, ist verwirrend und spannend zu gleich, denn anscheinend ist die Welt von Alcatraz (also unsere Welt) gar nicht so wie sie scheint, sondern von den Bibliothekaren verdreht worden.

Das Buch hat angefangen mit einer Stelle nah dem Ende - allerdings nicht das Ende dieses Bandes und so möchte man unbedingt wissen wie es weiter geht. Der Titel passt natürlich gut, da es um Alcatraz und um böse Bibliotheken geht, und das Cover sieht auch geheimnisvoll aus, aber vielleicht hätten sie besser den Sand vorne abgebildet anstatt ein Buch, weil es geht ja um den Sand. Auf dem Amerikanischen Cover ist eine Okulatorenbrille abegbildet das finde ich auch sehr gut. Da es nur knapp 300 Seiten hat liest es sich auch ziemlich schnell.

Also ein richtig lustiges Buch, auch gut für zwischendurch, und ich werde auch noch die anderen Bände lesen. 4 von 5 Bücherwelten.