[Rezension] Das Spiel der Könige (Waringham-Saga 3) - Rebecca Gable

04.09.2014 20:37

England 1455: Der achtzehnjährige Julian of Waringham ist der Schandfleck der Familie, weil er lieber den Duke of York auf dem Thron sähe als den jämmerlichen König Henry aus dem Hause Lancaster. Erst als der Kampf um Englands Krone offen ausbricht und Julian unverhofft Earl of Warinham wird, erkennt er, auf welche Seite in diesem bitteren Konflikt zwischen Lancaster und York er gehört. Auch Julians Zwillingsschwester Blanche ist ein schwarzes Schaf: Auf der Flucht vor dem englischen Gesetz verschlägt es sie nach Wales, wo sie ausgerechnet mit Jasper Tudor, König Henrys Halbbruder, eine Liaison eingeht. In England wie in Wales führen die Lancastrianer einen verzweifelten Kampf, bis schließlich mit Edward IV. der erste König aus dem Hause York die Krone erringt. Für Julian und Blanche brechen schwere Zeiten an, und mit dem Widerstand gegen das neue Regime riskieren sie nicht nur ihr eigenes Leben. Denn in den Klauen der Yorkisten wächst in Wales ein Junge heran, der Englands letzte Hoffnung sein könnte...

 

 

24,95€ gebunden

9,99€ Taschenbuch

8,49€ Ebook

Bastei-Lübbe Verlag

1196 Seiten

 

"Meine Mutter sagt, wir können nicht wählen, in welche Rolle wir geboren werden oder an welchen Platz Gott uns stellt. Wir hätten indes einen freien Willen, um zu entscheiden, was wir damit anfangen. Ob wir Gottes Werkzeug sein wollen, uns seinem Willen unterwerfen oder nicht."

Seite 897

 

Es geht natürlich mit der dritten Generation unserer Waringhams weiter und diesmal wird nicht in Frankreich gekämpft sondern direkt in England, es geht um den Rosenkrieg. Diesmal kam mir die Handlung einen Tick blutiger, aber auch nochmal spannender vor als die beiden Vorgänger. Ich selbst kann überhaupt nicht sagen, ob ich nun für York oder Lancaster gewesen wäre und obwohl man ja bei historischen Romanen meistens weiß wie es ausgeht, habe ich wieder richtig mitgefiebert. Allerdings hatte ich am Ende das Gefühl, dass "Das Spiel der Könige" ein guter Abschlussband geworden wäre, ich hatte so ein Abschieds-Feeling und bin deshalb noch gespannter auf den vierten Band.

Wieder ist das Buch in 4 Teile geteilt und hat ein Verzeichnis der Personen und Stammbäume auf den ersten Seiten, das ist sehr hilfreich, weil anscheinend ganz England miteinander verwandt ist. Rebecca Gables typisch humorvoller Schreibstil enttäuscht auch im dritten Band nicht.

Mit Julian und Blanche of Waringham haben wir wieder ganz andere Hauptcharaktere als John es war. Julian hat mir am Anfang nicht so gut gefallen, er ist egoistisch und außerdem der einzige in der Familie, der kein treuer Lancastrianer ist, später habe ich mich an ihn und seine Sichtweise gewöhnt und fand ihn nicht mehr so schlimm. Blanche hingegen fand ich von Anfang an toll. Sie kommt mit jeder Lebenslage klar und ist zudem noch mutig und klug. Aber wen ich wirklich mag ist Jasper Tudor, von außen ruhig und unnahbar, im Inneren brodelt aber ein Vulkan. Außerdem tut er alles für seinen Neffen. Richmond gefällt mir mit seiner Besonnenheit auch gut.

Der Titel passt natürlich gut, da ja ständig ein neuer König auf dem Thron sitzt und dann wieder gestürzt wird. Das grüne Cover, das an das Grün der Tudors erinnert finde ich auch schön.

Auch mit dem dritten Band "Das Spiel der Könige" legt Gable einen klasse Roman hin der von mir 4,5 von 5 Bücherwelten bekommt und ich ja auch bereits den letzten Band "Der dunkle Thron" gelesen habe.