[Rezension] Der Reiter der Stille (El jinete del silencio) - Gonzalo Giner

02.01.2015 20:58

Die packende Geschichte des ersten Pferdeflüsterers der Welt.
Andalusien, 1522. In einem Stall wird heimlich ein Kind geboren. Ein Pferd beschnuppert es und haucht ihm den ersten Atem ein ? So beginnt das unvergleichliche Leben Yagos, eines Mannes, der sich mit einer Gabe über alle Schicksalsschläge hinwegsetzt: seinem Gespür für Pferde. Auf einem Kartäusergestüt erlebt Yago den Beginn der Zucht der Andalusier, doch dann verschlägt ihn ein Überfall an Bord eines Schiffes in die Kolonien. Auf seiner Reise durch eine Welt im Aufbruch erwartet ihn sein größtes Abenteuer: die Liebe.

 

 

 

Orirnaltitel: El jinete del silencio

22,99€ gebunden

9,99€ Taschenbuch

8,99€ Ebook

Blanvalet Verlag

768 Seiten

 

 

"Doch nicht nur, weil Ihr mich darum bittet, sondern weil er mich gelehrt hat, dass Anderssein eine gaz wunderbare Tugend ist."

Seite 728

 

Dieses Buch führt uns in 6 Teilen ins historische Spanien, nach Jamaika und Italien. Es geht nicht wirklich um die Pferde bzw. diese werden erst gegen Ende des Buches wichtig. In erster Linie geht es um das Leben von Yago, das durch den allwissenden Erzähler erzählt wird, und wir so die Denkweisen von allen Beteiligten mitbekommen. Derartiges habe ich schon lange nicht mehr gelesen und es war mal eine schöne Abwechslung. Manchmal fehlten mir ein paar Details, z.B. wenn jemand einen Schlüssel haben wollte und ihn dann schon in der Hand hatte und etwas aufschloss. Das hat mich ein wenig gestört.

Wir begleiten ein paar Personen durch das Buch unter anderem natürlich Yago, der sich in der Gegenward von Menschen nicht besonders wohl fühlt, sich nicht gut ausdrücken und Gefühle nicht richtig einordnen kann. Ich glaube, er ist ein Autist. Es war gut ein Buch zu lesen, das mal einen etwas anderen Hauptcharakter hatte, das aber nicht den Schwerpunkt darauf legt. Durch ihn bekommen wir einen ganz anderen Blickwinkel auf das Geschehen. Dann gibt es noch den Mönch Camilo, der Yago unter seine Fittiche nimmt und versucht ihn aufzuziehen, der aber auch ziemlich viel über seinen Zwiespalt mit Gott jammert. Fabián, ein Inspektor der Saca, hat nur ein Ziel und das ist das Aufdecken der Verbrechen unseres Bösewichts Luis Espinosa. Außerdem kommen etwas später noch Carmen hinzu, die in Jamaika jemand vollkommend Fremden heiraten soll und Volker, ein Gardist, der sie begleitet. Die beiden hatten so gut wie gar keine Schwächen, was mir auch nicht so gut gefällt, auch wenn ich die beiden mag.

Den Titel finde ich nicht so gut. Yago fängt erst gegen Ende des Buches wirklich an etwas mit Pferden zu machen und still reitet er dabei auch nicht, da immer Musik dabei ist. Das Cover finde ich aber total schön.

Auch wenn die Charaktere nicht perfekt waren und mir ab und zu Details gefehlt haben, ist das Buch spannend und man lernt gegen Ende auch etwas über die Pferdezucht. Wer aber ein Buch sucht indem es hauptsächlich um Pferde geht, ist mit diesem Buch wahrscheinlich nicht zufrieden. Ich gebe "Der Reiter der Stille" 3,5 von 5 Sternen.