[Rezension] So wie Kupfer und Gold (Strands of Bronze & Gold) - Jane Nickerson

07.12.2013 00:04

Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen ... Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?

 

 

Originaltitel: Strands of Bronze & Gold

16,99€ gebunden             

13,99€ Ebook

Cbt Verlag

448 Seiten

 

 

„So wie Kupfer und Gold“ ist auf dem Märchen „Blaubart“ aufgebaut, ein Märchen was mir vorher nichts sagte, und ich mit einem Freund vor zwei Wochen noch gerätselt habe, worum es denn da noch mal ging. Jetzt weiß ich es und finde es ist nicht unbedingt ein Märchen was ich meinen Kindern erzählen würde, aber um das geht es ja auch jetzt nicht. Allerdings ist das Ende nicht sehr überraschend, wenn man das Märchen kennt, also lest es euch vorher nicht noch mal durch. Den Schreibstil von Jane Nickerson finde ich ziemlich gut, er passt gut zur Geschichte und ins 19. Jahrhundert. 

Es wird aus der Ich-Perspektive von Sophia erzählt und so bekommen wir alles aus ihrer Sicht mit. Schade finde ich, dass sich die Spannung erst am Ende aufbaut und es zwar zwischendurch immer mal gruselige Momente gibt, aber auch diese dunkle Stimmen hat sich erst gegen Ende ergeben. 

Dasselbe mit Bernard de Cressac, er ist zwar immer etwas unberechenbar, aber die meiste Zeit eigentlich recht nett. Auch wenn man schon recht schnell erahnen kann was er bezweckt. Sophia ist ein toller Charakter. Auch wenn sie anfangs überwältigt von  Wyndriven Abbey und ihrem Patenonkel ist, bekommt sie schnell den Durchblick, wie sie mit den Dingen umgehen muss. Sie entwickelt sich also gut weiter, ist aber auch ihrer Zeit angepasst. Da das Buch zur Zeit der Sklaverei spielt, ist das auch ein Thema im Buch wo Bernard und Sophia aneinander geraten, was ich ziemlich gut finde. Die eigentliche Liebesgeschichte ist sehr dezent gehalten, so wie es zu der Zeit üblich war, was ich auch klasse finde. 

Der Titel ist schön und gleichzeitig eine Zeile aus dem Buch, was passend ist und das Cover finde ich auch sehr schön. Es zeigt wahrscheinlich Sophia und es hat ihren Charakter genau getroffen. Es soll anscheinend eine Trilogie werden, aber ich finde eigentlich, dass das Buch auch als Einzelband gut dasteht.

Ein sehr schönes Buch, vor allem jetzt zur Weihnachtszeit sind Märchen ja eh beliebt, und auch wenn es nicht die düstere Stimmung vermittelt, die man erwartet, ist es ein lesenswertes Buch. Es bekommt 3 ½ Bücherwelten, weil es genau wie City of Bones zu gut für 3 Bücherwelten aber nicht so gut wie 4 Bücherwelten ist.